Permakultur - was ist das?

Bericht über den 1. Permakultur-Brunch in der LAGUNE Erfurt

Was ist Permakultur? Welche Bereiche umfasst Permakultur? Wie kann ich mich intensiver mit Permakultur beschäftigen? Kann man sich im Bereich Permakultur weiterbilden?

Um auf diese und andere Fragen eine Antwort zu finden, haben sich am Sonntag dem 04.05.2014- dem Internationalen Tag der Permakultur- ca. 20 Menschen in der LAGUNE-Erfurt zusammengefunden.

Zum Einstieg haben alle Teilnehmenden über sich selbst und ihr Interesse an Permakultur berichtet. Ein Großteil der Anwesenden hatte nur eine grobe Vorstellung was sich unter dem Begriff der Permakultur verbirgt.

 

Das Wort Permakultur setzt sich im Englischen zusammen aus ‚permanent agriculture’ und meint ursprünglich eine im ökologischen Sinn nachhaltige Landwirtschaft. Jede/r kann die Grundlagen der Permakultur in einem 14tägigen Designkurs (PDK) nach einem international verbindlichen Curriculum lernen. Die berufsbegleitende Weiterbildung zur PK-DesignerIn dauert mindestens zwei Jahre.

 

Permakultur hat sich, seit den Anfängen in den 1980er Jahren, zu einem integrativen Gestaltungskonzept weiterentwickelt und beinhaltet folgende Themenschwerpunkte:

Ethik & Philosophie, ökologische Grundbegriffe, Bäume und Pflanzen (Nahrung), Design und Gestaltung (Prinzipien und Methoden), Energie, Systeme, Muster, Klima, Wasser, Böden, Architektur, Infrastruktur, Soziales, praktische Planung.

 

Dieser ganzheitliche Gestaltungsrahmen wird von drei ethischen Prinzipien getragen.

• sorge für die Erde (Earth Care)

• sorge für die Menschen (People Care)

• teile gerecht (Faire Share)

 

Das Permakultur Konzept beinhaltet einen klar gegliederten Gestaltungsprozess, der sich auf ausgiebige (Natur-) Beobachtungen stütz. Der Mensch versucht weniger in natürliche Prozesse einzugreifen oder nur dann, wenn er die Notwendigkeit dafür erkennt.

Aus der Aufzählung der Bereiche und der Ethik der Permakultur lässt sich ablesen, dass Permakultur einen generellen Ansatz darstellt, der sehr viele Faktoren miteinander verbindet. Möchte man sich mit Permakultur beschäftigen, kann man in jedem der genannten Bereiche einsteigen, da alle miteinander in einem großen Bild zu betrachten sind.

Anhand von zwei praktischen Beispielen sind wir dem Gedanken der Permakultur näher gekommen. Einerseits haben wir eine Einführung in den Permakultur-Ansatz der LAGUNE-Erfurt erhalten, inklusive Bodenprobe. Zum Anderen wurden alle Teilnehmenden und Interessierte auf das LebensGut Cobstädt eingeladen,um sich dort vor Ort ein Bild von einem Garten, der mit den Ansätzen der Permakultur konzipiert wurde, zu machen.

Abschließend haben uns in unserer Runde folgende Themen beschäftigt:

Was ist los an den Universitäten und Fachhochschulen? Uns wurde berichtet dass ein langsames Umdenken von statten geht. Gleichzeitig gibt es auch viele Studienabbrecher, die sich gerade bei Studiengängen wie Landwirtschaft oder Gartenbau mehr Umsichtigkeit und eine nachhaltigere und umfassendere Herangehensweise mit der Natur gewünscht hätten.

 

Wie erreicht man die Landwirte? Wahrscheinlich primär über Subventionen. De facto erhält die ökologische Landwirtschaft weniger Subventionen als die konventionelle Landwirtschaft. Daher stand die Frage im Raum ob man Subventionen generell verringern sollte oder sie auf die ökologische Landwirtschaft ausbreiten sollte. Diese und weitere Themen wurden in einer gemütlichen Runde bei leckerem Essen, Kaffee, Tee und Kuchen diskutiert.

 

Der LandMarkt Erfurt e.G. und die LAGUNE-Erfurt freuen sich über weitere Gespräche und Interesse am Thema Permakultur.

 

Einen herzlichen Dank an Manfred Weber (Permakultur Designer), der uns mit Unterstützung von Andreas Wölke und Frank Mittelstädt, viele spannende Denkanstöße und einen Einblick in das Thema gegeben hat.

Weitere Informationen findet ihr auch unter:

http://permakultur-akademie.net/front_content.php?idcat=1

http://www.permaculturevoices.com

http://www.networkearth.org/perma/culture.html

http://www.krameterhof.at/cms60/index.php?id=5

 

Fotos & Text: Cornelia Hellmich und Juliane Heinz